„Meine Therapieformen verstehe ich als Hilfe und Unterstützung zur Selbsthilfe“ Ein Interview mit der Shiatsu-Therapeutin Sandra Rüegg
Wie sind Sie zum Shiatsu gekommen? Ich bin seit meiner Kindheit eine faszinierte Tänzerin und Geniesserin und liebe sensorische Eindrücke. Das erste Shiatsu war für mich eine Explosion der Wahrnehmungen: Ich hatte das Gefühl, dass ich, gemeinsam mit meiner Therapeutin, im Liegen einen wohltuenden und auf mich abgestimmten Tanz ausführe. Diese Erfahrung war wunderschön, nachhaltig und wegweisend für meinen zukünftigen Weg. Ich habe dann am Europäischen Shiatsu-Institut (www.shiatsu-institut.ch) eine Ausbildung zur Shiatsu-Therapeutin absolviert, im Jahr 2014 mit Diplom abgeschlossen und 2018 mit dem Branchenzertifikat Komplementärtherapeutin OdA KT ergänzt. Seither habe ich mich laufend an diversen Shiatsu-Instituten und Heilpraktikerschulen weitergebildet. Meine Schwerpunkte: Schmerzen und sich verändernde Lebenssituationen. Wunderbar kann ich meine Ausbildung im sozialen Bereich und meine langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit, Begleitung und Unterstützung von Menschen mit ins Shiatsu, wie auch in meine diversen Gruppenangebote, einfliessen lassen.
Was gefällt Ihnen an den von Ihnen angebotenen Therapieformen besonders? Dass sie Prozesse unterschiedlichster Art in Gang setzen: Ich habe Rückmeldungen von Klienten und Klientinnen bekommen, die klarer sehen und spüren, was für sie wichtig ist, bei denen Kreativität freigesetzt worden ist, die vorher blockiert war. Manchen fällt es leichter als vorher, Verantwortung zu übernehmen oder loszulassen, andere spüren eine ganz neue Kraft und Freude in sich. Was die Therapien freisetzen, ist sehr individuell. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie eine Hilfestellung im Verfolgen der eigenen Bedürfnisse ist, um Regeneration aus sich selbst erfahren zu können: Hilfe durch Selbsthilfe, dieser Aspekt ist mir sehr wichtig. Und die Therapieformen können in Begleitung und Unterstützung zur Schulmedizin eingesetzt werden, das ist ebenfalls wesentlich.
Was ist Ihr Hauptanliegen als Therapeutin? Mit meinen Therapien möchte ich meinen Klienten ein Umfeld bieten, in dem sie sich wohl, aufgehoben, gesehen und verstanden fühlen. Nur in diesem Zustand können wir gemeinsam eine Einheit und ein Wohlgefühl erzeugen, das es meinen Klienten ermöglicht, einen Zugang zu ihren eigenen Ressourcen zu finden. Dieser Zugang ist ganz wesentlich, denn in den eigenen Ressourcen liegt auch das Potential der Selbstregulierungskräfte.
Beschreiben Sie bitte in persönlichen Worten, was Ihnen die von Ihnen angebotenen Therapieformen bedeuten, angefangen beim Shiatsu: Shiatsu ist für mich gemeinsame Bewegung, Kommunikation fast ohne Worte, ein Tanz, eine Begegnung zweier Menschen, die gemeinsam etwas in Fluss bringen.
Samurai-Shiatsu: Im Samurai-Shiatsu vermittle ich auf spielerische Weise Grundkenntnisse zu Shiatsugriffen und Selbstregulationspunkten, die gleich angewendet werden können. Es eignet sich für Zielgruppen aller Art, vom Kindes- bis ins Seniorenalter. Der gemeinsame Spass ist garantiert.
FIB (Faszien in Bewegung) FIB ist auf jeden Fall mehr als eine Gymnastikstunde. Hier versuche ich verständlich und nachvollziehbar, Abläufe und Zusammenhänge unseres Körpers zu vermitteln. Es ist Hilfe zur Selbsthilfe, um den körperlichen und mentalen Rucksack zu füllen.
Tibetan Sound Healing: Etwas vom Schönsten, das ich bis jetzt erlebt habe! Regelmässig komme ich mit Tibetan Sound Healing mit der Urschwingung und somit mit meinen Themen auf sanfte, schwebende und selbstregulierende Weise über das Herz in Berührung. Verbindungen entstehen, mit denen ich vielleicht sonst keine Berührungspunkte gefunden hätte.
Klang-Körper: Dieses Angebot ist perfekt für Einsteiger oder Menschen, welche sich schwertun mit Meditation. Die Klänge und der Atem sind wie ein Anker, zu dem man in der Meditation immer wieder zurückkommen kann. Wenn die Gedanken abschweifen, kann der Fokus immer wieder auf die Töne und das daraus entstandene Körpergefühl gesetzt werden und der Geist wird ruhig.
Ohrenkerzen-Therapie: Das sanfte Knistern und Zischen wie an einem Cheminéefeuer, kombiniert mit einer wohligen Atmosphäre, sind für mich ein ultimativer Wohlfühlmoment. Schon meine Kinder liebten diese Therapie und wurden ruhig und entspannt. Verstopfte Ohren können mit dieser Therapie schmerzlos gelöst, Erkältungssymptome und Schwindelgefühle gelindert werden.
GuaSha: GuaSha ist extrem effizient. Innerhalb kurzer Zeit kann das Bindegewebe gelockert und Verspannungen, vor allem im Nacken-Schulter-Rückenbereich, gelöst werden. Eine nachhaltige Durchblutung und Entgiftung und ein warmes Wohlgefühl, leicht und frei, stellt sich ein.
Sotai: Sotai besticht mich mit seiner Sanft- und Einfachheit. Es schult die Innere Balance und verhilft so zu mehr Gleichgewicht, Sicherheit und Gesundheit. Durch das Ausgleichen und Ausbalancieren des Körpers und der Seele können Schmerzen, Unwohlsein und Verspannungen vorgebeugt oder gelöst werden.